Beim Monopoly ist die Welt noch in Ordnung: Ob Zürich Paradeplatz oder La Chaux-de-Fonds Av. L-Robert, ob Aarau Rathausplatz oder Lausanne Rue de Bourg – die Grundstücke haben ihren festen Preis, die Häuser und Hotels ebenso. Dass die Baupreise für letztere höher sind, je teurer das Grundstück ist, mag dadurch eine Logik gewinnen, dass die Immobilie am Paradeplatz einen anderen Standard haben dürfte als diejenige in Aarau.
In der realen Schweizer Immobilienwelt haben sich die Besitzer mit einigen Problemen herumzuschlagen. Beim Bauen sind nicht einfach grüne und rote Klötzchen zur Hand, sondern das Material muss mitunter mühsam besorgt werden. Und wenn es besorgt ist, müssen auch noch die nötigen Fachkräfte für den Bau oder die Sanierung da sein. Kosten und Baudauer sind unter diesen Umständen schwer zu planen. Immerhin sind auch die Mieten nicht fix wie im Monopoly, sondern können frei gestaltet werden – sofern sie im Markt bestehen, denn die Mieterinnen und Mieter finden nicht per Würfelglück (oder -pech) in die Immobilien. Eine Gemeinsamkeit ist dann wiederum deren möglicherweise zweifelhafte Zahlungsmoral.
Läuft das Spiel, wird der Preis der Grundstücke zur Verhandlungssache. Je stärker der Verkäufer unter Druck ist, desto schwächer die Verhandlungsposition – ob im Monopoly oder in der realen Immobilienwelt, wo die Liquiditätsprobleme chinesischer, aber auch einiger deutscher Immobilienkonzerne oder des schillernden Investors René Benko gerade Anschauungsmaterial dafür liefern.
Die Lage der Schweizer Pensionskassen gestaltet sich zwar nicht derart dramatisch. Doch die Situation bezüglich ihrer Immobilienportfolios, ob direkt oder indirekt, ist auch für sie herausfordernd. Wo liegt der korrekte Wert der Liegenschaften? Über die letzten Jahrzehnte wurden Investoren mit steten Aufwertungsgewinnen verwöhnt, nun dreht der Markt. Mehr dazu erfahren Sie im Akzentteil dieses Hefts. Das Novemberwetter lädt zum Lesen ein – oder zum Spielen.
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