Wir Schweizer waren und sind stolz auf unser Drei-Säulen-System. Es vereint in der Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge verschiedene Finanzierungsformen und sowohl solidarische als auch individuelle Elemente. Doch der Glanz von einst scheint zu vergehen. Im Akzentteil dieser Ausgabe machen wir daher den Härtetest und prüfen, ob, was glänzt, auch tatsächlich Gold ist, oder ob es sich um eine minderwertige Legierung
handelt.
Soviel vorweg: Das System ist nach wie vor in der Lage, die Bevölkerung vor den finanziellen Risiken von Alter, Tod und Invalidität zu schützen. Allerdings steht es vor Herausforderungen, denen mit Reformen zu begegnen ist. Nur sind leider in den letzten Jahren die substanziellen Reformvorhaben gescheitert, was man auch im internationalen Vergleich sieht. Vorsorgesysteme in Ländern, denen Reformen gelungen sind, haben die Schweiz von Platz zwei auf zwölf durchgereicht.
Es ist also höchste Zeit, das Drei-Säulen-System wieder auf Hochglanz zu polieren. Die Substanz wäre gut, doch die Patina der versäumten Reformen überdeckt die wahre Schönheit. Es geht nicht darum, in internationalen Rankings den ersten Platz zu erobern, sondern darum, das Vertrauen der Bevölkerung in ihre Altersvorsorge zu stärken.
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