Götter, Glück oder Statistik – was bestimmt das Ergebnis eines Würfelwurfs? Im alten Rom war die erste Antwort korrekt. Einzelne Würfelspiele waren statistisch betrachtet so unausgewogen, dass man aus heutiger Sicht staunt, wie dies die Spieler nicht bemerken konnten. Über Jahrhunderte herrschte dann die zweite Antwort vor, bis in der frühen Neuzeit die Statistik oder vielmehr die Wahrscheinlichkeitsrechnung (und damit auch die Versicherungsmathematik) zu reifen begann.
Für einen einzelnen Würfelwurf bleibt immer noch der Zufall entscheidend. Oder, aufs Titelbild dieser Ausgabe bezogen: Werfen wir all diese Würfel, so fällt jede einzelne Augenzahl zufällig aus. Die Summe der Würfel wird aber im Schnitt ungefähr 250 betragen (wobei das Sample vom Hunderterwürfel dominiert wird). Jede Sammel- und Gemeinschaftseinrichtung besteht aus zahlreichen Einzelanschlüssen, in denen Leistungsfälle zufällig eintreten oder auch nicht. Erst durch die Summe aller Anschlüsse kann die Sammeleinrichtung verlässliche Annahmen treffen und versicherungstechnisch sinnvoll agieren.
Eine neuere Entwicklung in der Spielewelt stellen kooperative Spiele dar: Man würfelt nicht gegeneinander, sondern miteinander, um gemeinsam ein Problem zu lösen oder einen Bösewicht zu erledigen. Die einzelnen Player im Vorsorgemarkt würfeln gegen und miteinander, agieren gleichzeitig konfrontativ und kooperativ. Konfrontativ, wenn es um die einzelnen Anschlüsse geht, kooperativ, wenn es gegen die potenziellen Bösewichte Regulator und Aufsichtsbehörden geht. Etwas Glück bleibt dabei immer im Spiel.
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