Erich Maria Remarque ist der Autor der Stunde. Sein Buch «Im Westen nichts Neues» erlangt durch den Krieg in der Ukraine neue Aktualität. Die Kämpfe im Donbass werden in den Medien mit den Schlachten von Verdun und Ypern im 1. Weltkrieg verglichen, die in Remarques Bestseller aus der Perspektive des einfachen Soldaten geschildert werden.
Ein weniger bekanntes Buch von ihm ist ebenfalls eine aktuelle – und etwas leichter verdauliche – Lektüre: «Der schwarze Obelisk». Das Buch spielt im Deutschland der frühen zwanziger Jahre zu Zeiten der Hyperinflation. Steht der Dollar zu Beginn der Geschichte noch bei 30000 Mark, steigt er über den Sommer in die Millionen und Milliarden, bis zum Ende des Buchs eine Währungsreform dem bizarren Reigen ein Ende setzt. Verlierer sind insbesondere die Kriegsinvaliden und Alten, deren Renten so rasch an Wert verlieren, dass sie in Armut und Verzweiflung verfallen.
Davon sind die Rentnerinnen und Rentner in der Schweiz weit entfernt. Doch stellt sich die Frage, wie weit Pensionskassen die Renten der schwindenden Kaufkraft wegen erhöhen sollen. Das Thema adressieren wir später im Jahr in einer separaten Ausgabe. Auf die ALM-Studien und insbesondere die Anlagestrategie, der dieses Heft gewidmet ist, hat die Inflation wenig Auswirkungen – zumal sie in der Schweiz auf relativ bescheidenem Niveau ist und wohl auch bleibt. Apropos Anlagen: Beim schwarzen Obelisken handelt es sich um das wichtigste «Real Asset», die wichtigste Realwertanlage des Unternehmens, für das Remarques Protagonist arbeitet. Er ist Grabsteinverkäufer.
Inhaltsverzeichnis