Aufsicht

OAK BV zieht positive Bilanz und appelliert an die Politik

An ihrer Jahresmedienkonferenz zeigte die Oberaufsichtskommission Berufliche Vorsorge (OAK BV) auf, dass das sehr renditestarke Anlagejahr 2021 die finanzielle Aufstellung der Schweizer Vorsorgeeinrichtungen klar gestärkt hat. Diese erzielten 2021 eine durchschnittliche Nettoperformance von 8 % (Vorjahr: 4.4%). Die Deckungsgrade erreichten per Ende 2021 mit einem Schnitt von 118.5% (gegenüber 113.5% Ende 2020) einen neuen Höchstwert seit Beginn der Erhebung durch die OAK BV im Jahr 2014. Die Vorsorgekapitalien der aktiven Versicherten werden mit 3.7 % deutlich höher verzinst als im Vorjahr, als der Wert noch bei 1.8% lag. Aufgrund dieser Faktoren kam es 2021 zu keiner nennenswerten Umverteilung von den aktiven Versicherten zu den Rentenbeziehenden. Für das Jahr 2021 wird diese auf 0.2 Mrd. Franken geschätzt. 2020 lag die Umverteilung noch bei 4.4 Milliarden. Ausserdem postulierte das Führungsteam der OAK BV, dass die antizipierte jährliche Umverteilung auch künftig tiefer als der aktuelle Fünfjahresdurchschnitt von 4.7 Mrd. Franken zu Buche schlagen wird. Den Vorsorgeeinrichtungen komme nun die anspruchsvolle Aufgabe zu, einen Ausgleich zwischen den in den letzten Jahren unterschiedlich behandelten Jahrgängen zu schaffen. Die Politik sei dahingehend gefordert, dass der im Schweizer Vorsorgesystem vorherrschende Reformstau aufgelöst und insbesondere auch im BVG  Antworten auf die aktuellen Herausforderungen gefunden werden könnten, notabene die zunehmende Bedeutung der Sammel- und Gemeinschaftseinrichtungen und deren mangelnde gesetzliche Regulierung.